Aktuelle Tischvorlage für PUA: Stellungnahme zur möglichen Trasse der Höchstspannungsleitung durch Hünxe

Hier der Link zu den beiden alternativen Varianten, die Hünxe queren würden:

https://ris.huenxe.de/sdnetrim/UGhVM0hpd2NXNFdFcExjZXWc6TbyjBBD6pWsJnafgUbAiy7JrJ5HcgoVoLSz1C1X/Varianten_der_Trassenverlaeufe.pdf

Kurzfassung der Stellungnahme der Gemeinde Hünxe dazu:

Im Rahmen der Behörden- und Öffentlichkeitsbeteiligung gem. § 9 NABEG nimmt die Gemeinde Hünxe wie folgt Stellung:Nach aktuellem Sachstand wird von der Vorhabenträgerin Amprion GmbH ein Trassenverlauf und eine Rheinquerung bei Rees bevorzugt (Vorzugstrasse). In diesem Fall ist das Gemeindegebiet der Gemeinde Hünxe nicht betroffen. Die Gemeinde Hünxe schließt sich der Empfehlung der Vorhaben-trägerin an und empfiehlt, trotz der um ca. 10 bzw. 14 km längeren Trasse gegenüber den anderen Alternativen die Vorzugstrasse mit der Rheinquerung bei Rees umzusetzen und im anschließenden Planfeststellungsverfahren weiterzuverfolgen. Alternativ hierzu wird in den Planunterlagen eine Rheinquerung bei Wallach oder bei Dinslaken vor-gestellt. Die alternativen Trassenverläufe (nachfolgend Alternativtrassen genannt) durch das Hünxer Gemeindegebiet werden seitens der Gemeinde Hünxe abgelehnt. Das Hünxer Gemeindegebiet ist durch die Trasse der Zeelink-Leitung bereits erheblich beeinträchtigt. Der Summationseffekt mit die-sem Projekt, mit dem insbesondere im Ortsteil Drevenack die Landwirte und Anwohner belastet sind und das dort auf erheblichen Widerstand gestoßen ist, ist bei allen nachfolgend genannten Aspekten zu berücksichtigen, weil ein ähnlicher Umfang an Bauarbeiten und die damit verbundenen negativen Folgeerscheinungen in kurzer zeitlicher Abfolge nach dem Abschluss der Bauarbeiten zur Zeelink-Leitung erfolgen wird

1. Grundsätzliche Bedenken zum Trassenverlauf.
Bei der Umsetzung der Alternativtrassen mit dem Ziel der Bündelung von Leitungen auf einer Trasse wird die Gemeinde Hünxe, hier vor allem der Ortsteil Drevenack unzumutbar durch Leitungen belas-tet. Die Errichtung einer neuen zusätzlichen Leitung führt zu einer im Wesentlichen gleichen und großen Zahl an Betroffenen wie bei der Zeelink-Leitung. Sofern die Stromtrasse im Rahmen einer Trassenbündelung direkt entlang der Zeelink-Leitung ver-legt wird, kommt es auf dem Gebiet der Gemeinde Hünxe zu zahlreichen Engstellen.Streckenweise wurde die Zeelink-Leitung beidseitig sehr nah an Wohnhäusern, Hofanlagen und Wäldern verlegt. Sollte im Zuge der Trassenbündelung die Gleichstromverbindung A-Nord nun paral-lel zur bestehenden Zeelink-Leitung verlegt werden, kann ein ausreichender Abstand zu Wohnhäu-sern oder Hofanlagen vor allem im Bereich der Ortslage Drevenacknicht eingehalten werden. Ein Abstand zu Wohnhäusern und Hofanlagen kann an zahlreichen Stellen nur durch eine Kreuzung bei-der Trassen oder durch eine Umlegung des Trassenverlaufes realisiert werden. Eine tatsächliche Trassenbündelung und ein Parallelverlauf beider Trassen ist faktisch nicht möglich. Zudem müssen im Falle einer Trassenbündelung erneut Erdarbeiten in unmittelbarer Nähe zur Zee-link-Leitung durchgeführt werden. Die zahlreichen Kreuzungen beider Trassenverläufe stellen ein enormes Gefahrenpotenzial dar. Im Forschungsbericht 285 des Bundesamtes für Materialforschung und -prüfung aus dem Jahr 2009 mit dem Titel „Zu den Risiken des Transports flüssiger und gasför-miger Energieträger in Pipelines“ zeigen Unfallstatistiken, dass es trotz umfangreicher technischer und organisatorischer Überwachungsmethoden immer wieder zu Pipelineunfällen kommt. In diesen Statistiken ist als Hauptursache die unbeabsichtigte äußere Einwirkung durch Dritte, z.B. Baggerar-beiten, genannt. Bei der Auswertung der Pipelineunfälle ist ebenfalls aufgefallen, dass viele Scha-densereignisse (z.B. Pipelineschäden durch Grabungsarbeiten) erst zeitversetzt auftraten. So kön-nen Schäden an der Zeelink-Leitung nicht nur während einer erneuten Bauphase, sondern auch noch einige Jahre später auftreten und zu einem verzögerten Versagen der Rohrleitung führen. Für eine Risikoanalyse zur Flächennutzungsplanung sind laut Forschungsbericht die Wirkungen der Wärmestrahlung und der Druckwelle bis zu einer Entfernung von 350 m, gemessen ab Mitte Pipeli-netrasse, zu berücksichtigen. Hieran wird deutlich, dass erneute Erdarbeiten in unmittelbarer Nähe der Zeelink-Leitung ein erhebliches Risiko für alle Anwohner darstellen.

(Es folgt eine mehrseitige Auflistung der Risiken)

Zusammenfassend ist unseres Erachtens die Trasse mit der Rheinquerung bei Rees als günstigste Variante für Menschen und Umwelt anzusehen. Die Trasse mit einer Rheinquerung bei Wallach oderDinslaken wird von der Gemeinde Hünxe abgelehnt.Diese Stellungnahme ist vor dem Hintergrund zu betrachten, dass die Gemeinde Hünxe im detaillierten Planfeststellungsverfahren erneut die Möglichkeit zur Stellungnahme erhält.
Mit freundlichen Grüßen
Dirk Buschmann(Bürgermeister)

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